Steuerberater: Wann es sich lohnt

steuern.de Redaktion
Zuletzt aktualisiert:
01. Februar 2024
Lesedauer:
3 Minuten

Grundsätzlich haben Sie vier Möglichkeiten, die Steuererklärung anzugehen: Die umfassendste - was Beratungstiefe, aber auch die Kosten angeht - ist sicher der Gang zum:zur Steuerberater:in oder zum Lohnsteuerhilfeverein.

Mit einer Steuersoftware erstellen Sie Ihre Steuererklärung schneller, sicherer und einfacher. Welche ist die richtige für Sie? Steuern.de-Nutzer haben fünf Programme bewertet.

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Steuerberater:in für komplexe Fälle

Als Faustregel gilt: Je weniger Fachwissen oder Interesse Sie in Steuerfragen mitbringen, und je komplexer Ihr Steuerfall ist, desto eher lohnt sich der Gang zum:zur Steuerberater:in. Im Grunde ist es ähnlich wie mit Umbau- oder Renovierungsarbeiten: Fast jede:r bekommt es hin, das Schlafzimmer neu zu streichen. Beim Tapezieren im Treppenhaus wird's schon schwieriger, und vom Austausch der Elektro- und Wasserleitungen im gesamten Haus sollten selbst erfahrene Heimwerker:innen lieber die Finger lassen.

Steuerberater:in und Kosten

Übertragen auf Ihre Steuererklärung bedeutet das: Wenn Sie als Arbeitnehmer:in lediglich eine Einkunftsart (Lohn oder Gehalt) haben, keine komplizierte Familiensituation (z. B. geschieden mit Unterhaltsleistungen, Auswärtstätigkeit, Pflegefälle in der Familie etc.) vorliegt, und Sie auch sonst keine Abzugsmöglichkeiten über die gängigen Pauschalen und Freibeträge (bspw. Werbungskostenpauschale, Sonderausgaben, außergwöhnliche Belastungen etc.) hinaus haben, brauchen Sie in der Regel keine:n Steuerberater:in. Der Grund: Es gibt kaum Beratungs- oder Gestaltungsspielraum. Hier hilft eine handelsübliche Steuersoftware die jeder einfach bedienen kann. Alle Programme bieten einen Assistenten, der durch das Programm führt. 

 

Hinweis:Legen Sie selbst Hand an. In der Regel bekommen alle, die eine Steuererklärung abgeben, im Schnitt fast 1.096 EUR Steuern zurück. Einfache Steuerfälle haben Sie innerhalb von 60 Minuten mit einer Steuersoftware bearbeitet - das ist ein hoher Stundenlohn! Hier geht es zu unserem Steuersoftware-Vergleich.

Wenn Sie dagegen beispielsweise über mehrere Einkunftsarten verfügen (z. B. als Vermieter:in, Unternehmer:in, oder auch durch nennenswerte Kapitalerträge), nicht alltägliche Kosten (z. B. teure Fortbildungen, Betriebsausgaben, Arbeitszimmer, Wochenendheimfahrten etc.) absetzen können, dann ist der Gang zum:zur Steuerberater:in meist eine gute Idee. In der Regel berechnet Ihnen der:die Steuerberater:in den Aufwand nach Zeit die er:sie zur Erstellung Ihrer Steuererklärung benötigt. Eine:n Steuerberater:in finden Sie hier.

Nach unserer Erfahrung gibt es günstige Steuerberater:innen, die für einen Tagessatz ab 500 EUR  arbeiten. Je nach Region und Wettbewerbssituation variiert dieser Wert allerdings. Tagessätze von bis zu 1.200 EUR oder auch mehr sind nicht ungewöhnlich. Am besten ist es, sich ein Angebot von 2-3 Steuerberatern einzuholen. Das ist zwar aufwändig, aber dadurch können Sie ggf. ein paar hundert Euro sparen. Damit wollen wir aber nicht behaupten, dass immer der:die billigste Steuerberater:in auch der:die Beste ist. Genau wie bei einer Steuersoftware können Sie die Kosten für eine:n Steuerberater:in auch von der Steuer absetzen - also bei Ihrer Steuererklärung angeben.

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Welche Alternativen zum:zur Steuerberater:in gibt es?

Wenn Sie sich gegen den Gang zum:zur Steuerberater:in entscheiden, aber trotzdem eine Einkommensteuererklärung abgeben müssen (Pflichtveranlagung) oder wollen (was sinnvoll ist), haben Sie folgende Alternativen:

  • Die Erstellung der Steuererklärung mithilfe einer handelsüblichen Steuersoftware, beispielsweise TAXMAN. Hier erhalten Sie für kleines Geld (unter 40 EUR) Unterstützung sowohl bei Ihren individuellen steuerlichen Fachfragen als auch beim richtigen Ausfüllen der Steuerformulare.
  • Die Steuererklärung mit Elster-Formular (Ausfüllen der Steuerformulare in Papierform oder auf digitalem Weg über das Elster-Formular). Das ist zwar die kostengünstigste, aber sicher auch die aufwendigste Möglichkeit. Hier erhalten Sie absolut keine Hilfe und Sie vergessen sehr wahrscheinlich Dinge von der Steuer abzusetzen.
  • Der Gang zum Lohnsteuerhilfeverein. Lohnsteuerhilfevereine bieten in der Regel eine ähnliche Basisberatung wie der:die Steuerberater:in und übernehmen auch das Ausfüllen und Einreichen Ihrer Einkommensteuererklärung. Sie finanzieren sich über Mitgliedsbeiträge (meist Jahrespauschalen) und sind meist günstiger als ein:e Steuerberater:in. Bei sehr komplexen Fällen stoßen Sie allerdings an ihre Grenzen - nicht zuletzt was die Beratungsbefugnis betrifft. Selbstständigen empfehlen wir grundsätzlich den Gang zum:zur Steuerberater:in.

 

Tipp:Finden Sie hier Ihre:n Steuerberater:in oder Lohnsteuerhilfeverein in Ihrer Nähe. Unser Verzeichnis hilft Ihnen dabei. Hier geht es zur Suche!


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