
Wie mache ich meine Steuererklärung online mit ELSTER?
- Registrieren Sie sich auf www.elster.de, um Zugang zum Portal zu erhalten.
- Loggen Sie sich ein und wählen Sie die passenden Formulare aus. Tragen Sie alle steuerlich relevanten Daten ein und nutzen Sie die Plausibilitätsprüfung, um die Angaben auf Richtigkeit zu prüfen.
- Versenden Sie die Steuererklärung elektronisch und speichern Sie das Übertragungsprotokoll.
Sie haben sich entschieden, Ihre Steuererklärung dieses Jahr digital mit ELSTER zu machen, um losen Belegen, Stapeln an Gehaltsabrechnungen und der Formularflut auf Ihrem Schreibtisch zu entfliehen? Gute Wahl! Bleibt nur noch die Frage, wie das in der Praxis eigentlich funktioniert. Antworten finden Sie in diesem Artikel: Wir führen Sie in einer Anleitung durch die wichtigsten Schritte, damit Sie gut vorbereitet online durchstarten können.
Mit einer Steuersoftware erstellen Sie Ihre Steuererklärung schneller, sicherer und einfacher. Welche ist die richtige für Sie? In unserem Steuersoftware-Vergleich finden Sie eine passende Lösung.
Wie funktioniert die digitale Steuererklärung mit ELSTER?
Hinter dem Begriff ELSTER, kurz für „Elektronische Steuererklärung“, verbirgt sich das offizielle Online-Portal der deutschen Finanzverwaltung für die digitale Abgabe von Steuererklärungen. Die Steuererklärung kann damit elektronisch, sicher und kostenlos erstellt, eingereicht und verwaltet werden – ohne Papier und Postweg. Dank der Speicherung Ihrer Daten können Sie jederzeit und von überall aus weiterarbeiten.
Tipp: Sie wollen noch mehr über ELSTER wissen? Unser Artikel „ELSTER: Alles was Sie zur elektronischen Steuererklärung wissen müssen“ geht ausführlich auf die Hintergründe des Portals ein und zeigt, welche Vor- und Nachteile es bietet.
Steuererklärung mit ELSTER: Anleitung in 4 Schritten
In der folgenden Anleitung erklären wir in vier Schritten, wie Sie vorgehen müssen, welche Unterlagen Sie bereithalten und auf was Sie achten sollten.
- 1. Registrierung
Bevor Sie mit der Steuererklärung beginnen, müssen Sie ein Benutzer-Konto unter www.elster.de erstellen. Was Sie dafür bereithalten müssen, ist Ihre steuerliche Identifikationsnummer und ein wenig Zeit. Näheres zum Registrierungsvorgang finden Sie in unserem Artikel.
Die meistgewählte Authentifizierungsmethode ist die Zertifikatsdatei. Speichern Sie diese nach Erhalt sicher und griffbereit ab.
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- 2. Einloggen und Loslegen
Jetzt kann’s losgehen! Melden Sie sich mit Ihrer Zertifikatsdatei und Ihrem Passwort bei ELSTER an. Nach der Anmeldung landen Sie automatisch auf dem Dashboard, der Startseite des Portals. Unter dem Menüpunkt „Formulare & Leistung“ können Sie „Alle Formulare“ und schließlich „Einkommensteuer“ und das Steuerjahr wählen – und schon sind Sie mittendrin!
Zusatz-Tipp: Steuererklärung richtig vorbereitenWer früh beginnt, gewinnt: Sammeln Sie Ihre Belege frühzeitig und legen Sie diese kategorisiert und griffbereit ab. Wichtige Belege sind bspw. Lohnsteuerbescheinigungen, sowie Nachweise über Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen. Mit der App „MeinELSTER+“ können Sie Belege direkt in Ihr Nutzerkonto hochladen und dem Zettelchaos den Kampf ansagen.
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- 3. Steuererklärung erstellen: Formulare auswählen, Daten eintragen, Eingaben prüfen
Nutzen Sie ELSTER zum ersten Mal, können Sie „Ohne Datenübernahme fortfahren“ und Ihre persönlichen Informationen selbstständig eintragen. Wer schonmal eine Einkommensteuererklärung mit ELSTER gemacht hat, kann Daten aus den Vorjahren übernehmen. Achtung: Vergessen Sie auch bei den automatisch übernommenen Daten nicht, die Richtigkeit zu prüfen!
- Formulare auswählen:
Bevor Sie loslegen können, müssen Sie die richtigen Formulare für Ihre Steuererklärung wählen. Welche das sind, hängt von Ihrer individuellen Situation und vor Allem Ihren Einkünften und Ausgaben ab.
- Daten eintragen:
Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit! Alle Anlagen und Formulare, die Sie gewählt haben, tauchen auf der Startseite auf und warten darauf, befüllt zu werden. Tragen Sie hier Ihre
- Einnahmen, z. B. Gehalt und Miete, und
- Ausgaben, z. B. Werbungskosten und Sonderausgaben, in die entsprechenden Felder ein.
Auch wenn ELSTER einige zusätzliche Informationen zu den Formularen anbietet, kann die Dateneingabe ohne Vorwissen kompliziert sein.
Hinweis: Und wenn es bei der Dateneingabe klemmt?Detaillierte Ausfüllhilfen und Steuerspar-Tipps zu den einzelnen Anlagen finden Sie auf steuern.de.
- Eingaben prüfen
Fast geschafft! Zum Schluss steht noch die Plausibilitätsprüfung an: Dabei werden alle Angaben von ELSTER geprüft. Erkennt das Programm offensichtliche Fehler, wie leere Pflichtfelder, oder Unstimmigkeiten, z. B. in Wertangaben, erhalten Sie einen Hinweis und können Ihre Angaben ggf. korrigieren.
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- 4. Steuererklärung absenden
Sind alle Eingaben erfasst, geprüft und korrigiert, muss die Steuererklärung nur noch digital abgegeben werden. Navigieren Sie im letzen Schritt in das „Versenden“-Fenster und wählen Sie „Absenden“. Im Anschluss erhalten Sie ein Übertragungsprotokoll, in dem alle eingetragenen Daten erfasst sind. Mit der darauf befindlichen Identifikationsnummer können Sie den aktuellen Status Ihrer Erklärung online einsehen.
Alles erledigt! Damit haben Sie die digitale Steuererklärung erfolgreich abgegeben. Einige Wochen später erhalten Sie dann Ihren Steuerbescheid und können sich hoffentlich über Rückzahlungen freuen.
Welche Formulare brauche ich?
Damit Ihre Steuererklärung vollständig und korrekt ist, müssen die passenden Formulare gewählt werden. Leichter gesagt als getan. ELSTER bietet dafür eine schnelle Hilfestellung: Den Anlagenassistent. Dieser identifiziert durch zielgerichtete Fragen über Einkünfte, Kinder und Sonderausgaben, welche Anlagen für Ihre individuelle Steuererklärung relevant sind.
Ob mit oder ohne Assistent, Arbeitnehmer:innen benötigen in jedem Fall den Hauptvordruck, auch bekannt als Mantelbogen oder Formular ESt 1 A. Zum Standard gehört neben dem Hauptvordruck auch die Anlage Vorsorgeaufwand – hier landen Sonderausgaben für Versicherungen. In der Anlage N tragen Sie alle Daten der Lohnsteuerbescheinigung, sowie alle Werbungskosten ein. Selbstständige benötigen zusätzlich die Anlage S, Gewerbetreibende die Anlage G.
Einen Überblick über alle Anlagen erhalten Sie in unserem Artikel „Alle Steuerformulare für die Einkommenserklärung“.
Wie funktioniert die vorausgefüllte Steuererklärung?
Das klingt vor allem nach einem: Arbeit sparen. Und in der Tat: Die „vorausgefüllte Steuererklärung“ (kurz: VaSt) bewahrt Sie größtenteils vor mühseligem händischem Eintragen, da viele Daten automatisch übernommen werden können.
Übernahme von Belegen: Bestimmte Daten und Belege werden in ELSTER gespeichert, können hier abgerufen und direkt in Ihre Steuererklärung eingefügt werden. Zu diesen Daten gehören beispielsweise:
- Stammdaten wie Name, Adresse oder Bankverbindung
- Lohnsteuerbescheinigungen
- Lohnzusatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Krankengeld oder Elterngeld
- Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherungen
Viele Daten werden vorab durch dritte Instanzen, wie dem Arbeitgeber, Banken oder Versicherungen, an das Finanzamt übermittelt und dort gespeichert. Diese können dann automatisch in die entsprechenden Felder importiert werden und voilà, eine vorausgefüllte Steuererklärung entsteht.
Achtung: Eigene Eingabe ergänzenVergessen Sie außerdem nicht, alle Daten, die nicht automatisch durch Dritte übermittelt werden, wie Werbungskosten, Handwerkerrechnungen oder Spendenbescheinigungen, selbst in Ihre Steuererklärung einzutragen.
Bis wann muss ich meine Steuererklärung abgeben?
Auch für ELSTER gelten die regulären Fristen:
- Wer zur Abgabe verpflichtet ist, muss diese bis zum 31.07. des Folgejahres abgeben. Mit Steuerberater:in verlängert sich die Frist bis 30.04. des übernächsten Jahres.
- Wer die Steuererklärung freiwillig abgibt, kann diese bis zum 31.12. vier Jahre später abgeben.
Tipp: Sie wollen wissen, ob Sie zur Steuerabgabe verpflichtet sind? Eine Antwort auf diese und viele weitere Fragen erhalten Sie in unserem Artikel „Fristen für Ihre Steuererklärung“.
ELSTER oder Steuersoftware – was ist besser?
Am Ende bleibt die Frage: Reicht ELSTER aus oder lohnt sich doch eine zusätzliche Steuersoftware?
Die digitale Steuererklärung mit ELSTER bietet einige Vorteile. Sie ist sicher, kostenlos und papiersparend. Doch bei komplizierteren Steuerfällen stoßen die Hilfsangebote von ELSTER schnell an Ihre Grenzen. Ohne Vorkenntnisse kann die Vielzahl an Anlagen unübersichtlich werden und auch die Benutzeroberfläche ist im Gegensatz zu Steuersoftware wenig intuitiv. Als Laie verliert man schnell den Durchblick im Steuer-Dschungel und läuft Gefahr, Fehler zu machen oder mögliche Steuervorteile zu übersehen.
Hier kann Steuersoftware punkten: Die ist zwar kostenpflichtig, da sie aber auf mögliche Vorteile und Optimierungen hinweist, lohnt sich das nachweislich in den meisten Fällen. Die Software führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, erklärt Fachtermini und schlägt Steuersparmöglichkeiten vor.
So finden Sie die Steuersoftware, die am besten zu Ihnen passt:Es gibt eine Vielzahl an Programmen, die Sie bei der Abgabe Ihrer digitalen Steuererklärung unterstützt. Nutzen Sie unseren Steuersoftware-Vergleich, um herauszufinden, welche am besten zu Ihrer Lebens- und Einkommenssituation und Ihren Bedürfnissen passt.