Spitzensteuersatz: Das sollten Sie als Steuerzahler wissen

Bernhard Köstler
Zuletzt aktualisiert:
14. April 2023
Lesedauer:
2 Minuten
Die schnelle Antwort

Wo liegt der Spitzensteuersatz?

  • Der Spitzensteuersatz wird fällig ab einem jährlichen zu versteuernden Einkommen von 62.810 Euro für Ledige und ab 125.620 Euro bei Zusammenveranlagung von Partnern.
  • Ab dieser Grenze wird jeder zusätzliche Euro mit dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent versteuert.

Im deutschen Einkommensteuerrecht gibt es einen Eingangssteuersatz, einen Spitzensteuersatz und die so genannte Reichensteuer. Was es mit diesen verschiedenen Steuersätzen, speziell mit dem Spitzensteuersatz auf sich hat, beleuchten wir für Sie in den folgenden Passagen.

Mit einer Steuersoftware erstellen Sie Ihre Steuererklärung schneller, sicherer und einfacher. Welche ist die richtige für Sie? Steuern.de-Nutzer haben fünf Programme bewertet.

Bleiben Sie informiert:
Steuern.de Newsletter

Die besten Steuertipps und aktuelle Steuerthemen. 6-8 Mal im Jahr kostenlos in Ihr Postfach.

Übersicht über Einkommensteuertarife: Spitzensteuersatz & Co.

Im Jahr 2020 gelten bei Besteuerung von Steuerzahlern folgende Progressionszonen im Einkommensteuertarif:

 

Der Spitzensteuersatz greift im Einkommensteuertarif bei Einkommen in der sogenannten oberen Proportionalzone. Der Spitzensteuersatz beträgt in Deutschland 42 Prozent und trifft ledige Steuerzahler ab einem zu versteuernden Einkommen ab 62.810 Euro und zusammenveranlagte Ehegatten oder Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einem zu versteuernden Einkommen ab 125.620 Euro.

Sind Sie „Spitzensteuersatzzahler“ und betrachten Ihren Einkommensteuerbescheid einmal genauer, wird Ihnen vielleicht etwas auffallen: Auch wenn Ihr zu versteuerndes Einkommen mehr als 62.810 Euro bzw. 125.620 Euro (Ledige / Zusammenveranlagung) beträgt, liegt die festgesetzte Einkommensteuer deutlich unter 42 Prozent. Das liegt daran, dass der 42-prozentige Spitzensteuersatz nur für das Einkommen greift, das oberhalb des zu versteuernden Einkommens von 62.810 Euro bzw. 125.620 Euro liegt.

 

Beispiel: Ihr zu versteuerndes Einkommen beträgt 2023 als Lediger 90.000 Euro. Für dieses Einkommen wird eine Einkommensteuer in Höhe von 27.827 Euro fällig. Das bedeutet im Verhältnis zum versteuernden Einkommen von 90.000 Euro einen Steuersatz von 30,91 Prozent.
Der Hintergrund: Das zu versteuernde Einkommen bis 62.809 Euro unterliegt geringeren Steuersätzen. Nur für den übersteigenden Betrag von 27.191 Euro (90.000 Euro abzgl. 62.809 Euro) wird der Spitzensteuersatz von 42 Prozent fällig.

Anzeige

Reichensteuer: Spitzensteuersatz noch nicht das Ende der Fahnenstange

Wie Sie der Tabelle entnehmen können, gibt es für Topverdiener noch einen Steuersatz, der über dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent liegt. Bei einem zu versteuernden Einkommen in der obersten Proportionalzone des Einkommensteuertarifs 2023 ab 277.826 Euro / 555.652 Euro (Ledige / Zusammenveranlagung) werden zusätzlich 3 Prozentpunkte mehr Steuern fällig. Man spricht hier von der so genannten Reichensteuer.

Spitzensteuersatz in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern

Der Spitzensteuersatz in Deutschland von 42 Prozent oder die Reichensteuer von 45 Prozent sind im EU-Vergleich übrigens nicht die höchsten Steuersätze. Der höchste Spitzensteuersatz wird in Schweden fällig: Er beträgt dort 55 Prozent.


Profilfoto Bernhard Köstler

Bernhard Köstler

Bernhard Köstler ist Dipl.-Finanzwirt, Journalist und Fachbuchautor.

Er ist seit 1991 in der Münchener Finanzverwaltung tätig.

Finden Sie die beste Steuersoftware

Mit einer Steuersoftware machen Sie die Steuererklärung schneller, sicherer und bekommen mehr Geld zurück. Diese Programme passen zu Ihnen.

zum Steuersoftwaretest

Lohnsteuerhilfevereine und Steuerberater:innen in Ihrer Nähe

In unserem Steuerberaterverzeichnis finden Sie kompetente Hilfe bei schwierigen Steuerfällen.